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Band 29

Klepper, Beate
Gnade und Erziehung
Historisch-systematische Untersuchungen zu einer pädagogischen Kontingenzbewältigungsstrategie

2003. 169 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-89913-309-7

 

22,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-89913-309-7  

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Die vorliegende Untersuchung zum Verhältnis von "Gnade und Erziehung" reflektiert das Geschehen Erziehung und stellt es in den Rahmen menschlichen Handelns, das stets Notwendigkeiten und Zufällen unterworfen, somit kontingent ist. Historisch gesehen erweist sich Gnade und Erziehung als ein Begriffspaar, an dessen spannungsvoller Zuordnung sich theologisch-pädagogisches Denken jahrhundertelang abgearbeitet hat. Diese Problematik, fokussiert auf die Frage einer pädagogischen Kontingenzbewältigung, ist Gegenstand dieser systematischen Analyse. Der von Lübbe für die Religionswissenschaft herausgearbeitete Begriff der Kontingenzbewältigung wird hier in das pädagogische Denken transponiert.
Orte dieser Transposition sind im wesentlichen drei Modelle von Bewältigungsstrategien des Kontingenzproblems, die sich allesamt im Horizont des christlich-abendländischen Denkens bewegen. Es zeigt sich dabei, dass drei Relationen zwischen Gnade und Erziehung von historischer Bedeutung geworden sind. Diese lassen sich als mechanisch-methodisches, statisch-kosmologisches und dialogisch-personales Problem verstehen. Dabei stellt die Analyse als paradigmatische Modelle dieser Kontingenzbewältigungsstrategien das anthropologische Konzept Maria Montessoris auf den Prüfstand pädagogischer Systematik, August Herrmann Franckes Erziehungsverständnis und Rousseaus Auseinandersetzung mit dem Kontingenzproblem. Zugespitzt durch die Konfrontation mit dem Problemkreis Gnade und Kontingenz gelangt die Autorin zu einer kritischen Wertung der vorliegenden Modelle und fokussiert sie auf einen dialogischen Erziehungsbegriff, der die Kontingenzen des Erziehungsprozesses gerade nicht nivelliert oder harmonisiert, sondern aus ihrer unaufhebbaren Spannung heraus der Würde und Unantastbarkeit der Person gerecht zu werden versucht und dem sie das Prädikat "pädagogisch wertvoll" zuweist. So schlägt die Autorin einen weiten Bogen, der zeitlich die Ursprünge des antiken Gnadenbegriffes aufnimmt und systematisch in Grundparametern menschlicher Existenz bereits bei Thomas von Aquin formuliert hin zu Kriterien moderner Erziehungsauffassung und Formulierung unterschiedlicher Pädagogiken gelangt.