Band 3
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Klemm, Verena
Literarisches Engagement im arabischen Nahen Osten
Konzepte und Debatten
1998. 247 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-932004-77-3
Die Frage nach dem Auftrag des Literaten steht im Zentrum einer der wichtigsten und lebhaftesten Diskussionen, die die Entstehung der modernen arabischen Literatur begleitete. Viele arabische Kritiker und Publizisten des 20. Jahrhunderts wiesen den Literaten eine führende gesellschaftlich-politische Rolle zu.
Die arabischen Vorstellungen vom literarischen Engagement formieren sich mit der Rezeption sozialistischer Literaturkonzepte und der Ideen des französischen Existentialismus (Jean-Paul Sartre, Albert Camus). Jedoch verändern sich diese Vorstellungen im Verlauf der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zur Zeit der nationalen Unabhängigkeitsbestrebungen und des Aufbaus der Nationalstaaten stetig. Spätestens nach dem Scheitern der postkolonialen politischen Ideale im verlorenen Krieg gegen Israel 1967 wird die positive Haltung gegenüber dem Engagement bei vielen arabischen Literaten von Skepsis und Desillusionierung abgelöst. Auch Erfahrungen wie Verfolgung und Exil lassen sie an der realen Macht des literarischen Wortes zweifeln.
In dem Buch werden zum einen Texte über Literatur (theoretische und kritische Abhandlungen, Essays und Zeitschriftenartikel) und zum anderen autobiographisches und literarisches Material ausgewertet. Die Annahme von Originalität und Eigendynamik interkultureller Rezeptionen ist eine seiner wichigsten Thesen.