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Band 7

Ucar, Bülent
Recht als Mittel zur Reform von Religion und Gesellschaft
Die türkische Debatte um die Scharia und die Rechtsschulen im 20. Jahrhundert

2005. 406 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-89913-452-0

 

52,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-89913-452-0  

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Die Arbeit versucht die türkische Debatte über Fragen religiöser Reformen im 20.Jh. aus einer weitgehend konservativen Warte darzustellen und kritisch zu reflektieren. In diesem Zusammenhang wird die Diskussion zunächst von Schlüsselbegriffen, wie Igtihad-Taqlid und Rechtsschulen, beherrscht.
Igtihad ist aus Sicht ihrer Befürworter dazu angetan, neue kreative Rechtslösungen zu ermöglichen. Häufig wird über dieses Thema hitzig und sogar aggressiv debattiert, insbesondere von Seiten konservativer Kreise, die die Mehrheit der religiösen Orthodoxie bilden und sich vehement gegen die Öffnung der festen, althergebrachten Rechtsstrukturen wehren. Der Komplex des Igtihad und der Rechtsschulen ist isoliert jedoch nicht zu begreifen, vielmehr wird seine Besonderheit erst im Kontext der islamischen Rechtswissenschaft und der zugehörigen Methodologie deutlich. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die Rahmenbedingungen darzustellen, unter denen sich die persönliche Betrachtung religiös-rechtlicher Fragen auf muslimischer Basis jeweils vollzieht. Diese Arbeit beschränkt sich folglich nicht auf die Darstellung rechtlicher Probleme, sondern berücksichtigt ebenso historische und sozio-politische Gesichtspunkte. Nur vor diesem Hintergrund werden die spezifischen Fragestellungen verständlich und die Ergebnisse nachvollziehbar.
Nach der Skizzierung des aktuellen Stands der Diskussion in der Türkei, wird schließlich auf die einzelnen großen islamischen Bewegungen eingegangen. Darüber hinaus kommt auch die Wechselwirkung zwischen den Sufi-Bruderschaften untereinander und ihre Bindung an die Rechtsschulen zur Sprache. Die Arbeit endet schließlich mit einer Untersuchung der konkreten Fatwa-Praxis in der Türkei. Am Beispiel des Istanbuler Mufti-Amts und anderer Einrichtungen von Diyanet wird der Frage nachgegangen, welche Position die türkische Religionsbehörde in ihren religiösen Gutachten einnimmt. Zuletzt wird die Haltung der in Deutschland ansässigen großen islamischen Dachverbände gegenüber den Rechtsschulen nachgezeichnet.

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