Band 10
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Berger, Lutz
Gesellschaft und Individuum in Damaskus 1550-1791
2007. XII/366 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-89913-596-1
Die nahöstliche Welt des 16.-18. Jahrhunderts ist in den letzten Jahren verstärkt in den Blick der Forschung geraten. Sowohl die politische Geschichte des Raumes als auch die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des osmanischen Syrien sind heute weit besser bekannt als noch vor zwanzig Jahren. Trotz der Debatte um die "Islamische Aufklärung" gilt dies allerdings nicht für die Mentalitätsgeschichte.
In der vorliegenden Studie wird daher erstmals der Versuch unternommen, die reiche, im damaligen Damaskus verfasste biographische Literatur einer mentalitätsgeschichtlichen Auswertung zu unterziehen. Dabei wird in einem breiten Panorama die Vorstellungswelt der syrischen Bildungselite vor dem Leser lebendig: Wie dachte man sich ideale Herrschaft, wie ging man mit gesellschaftlichen Konflikten um, wie wurden soziale und ethnische Gruppen bewertet? Gab es in der Vorstellungswelt der syrischen Elite eine Alternative zur herrschenden politischen und religiösen Ordnung? Welche Rolle spielten nichtreligiöse Wissenschaften? Untersucht wird daneben auch die Einstellung gegenüber Frauen sowie gegenüber Menschen jenseits der Alltagsnorm (Drogenkonsumenten, Selbstmörder, sexuelle Abweichler, Geisteskranke und Heilige).
Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Leitfragen: Zum einen, ob und wenn ja auf welche Weise die syrische Gesellschaft dieser Zeit den Ausdruck von Individualität zuließ, und zum anderen, ob sie auf den raschen Wandlungsprozess vorbereitet war, der die Levante im 19. Jh. erfasste.
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