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Band 17

Meier, Christel Erika
Das Motiv des Selbstmords im Werk Gerhart Hauptmanns

2005. 621 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-89913-425-4

 

78,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-89913-425-4  

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Das Motiv des Selbstmords zieht sich von Gerhart Hauptmanns Frühwerk, etwa dem Versepos Promethidenlos (1885), bis zu seinem Spätwerk Atridentetralogie (1944) durch alle Phasen und Gattungen seines rund 60-jährigen Schaffens. In nicht weniger als 19 Dramen spielt die Selbsttötung eine zentrale Rolle. Dennoch wurde der Suizid als Kernmotiv Hauptmannschen Schreibens bislang nicht eingehender untersucht.
Dies wird nun erstmals auf mehreren Ebenen geleistet. Zunächst wird anhand zum Teil noch nicht publizierter Tagebuchaufzeichnungen und der überlieferten Bibliothek Hauptmanns die lebenslange Beschäftigung des Schriftstellers mit dem Phänomen des Selbstmords in den Blick genommen. Neben zahlreichen philosophischen Schriften über den Suizid rezipierte Hauptmann eine große Bandbreite literarischer Werke, in denen das Motiv des Selbstmords eine zentrale Rolle spielt und die somit eine wichtige intertextuelle Bezugsgröße zu seinem Werk darstellen.
Der Hauptteil dieser Motivstudie setzt sich zum Ziel, die umstrittene Disziplin der Motivforschung auf eine solide methodische Grundlage zu stellen. Hierfür werden die bislang getrennten Bereiche der synchronen Motivanalyse, die die Funktion des Motivs innerhalb einzelner Texte betrachtet, und der diachronen Motivgeschichte, die den Wandel eines Motivs über längere Zeitspannen beleuchtet, kombiniert.
Das Motiv des Selbstmords im Werk Gerhart Hauptmanns wird daher zunächst - systematisch nach Gattungen differenziert - in detaillierten Einzeltextanalysen an Gedichten, Versepen, Romanen, einer Novelle und einer Vielzahl von Dramen untersucht, um darauf aufbauend Charakteristika von Motivkontinuität und -wandel im Gesamtwerk erschließen zu können.
In drei Motivlängsschnitten, die Hauptmanns Werk in den jeweiligen Epochenkontext stellen, kann so ein Wandel des Motivs von sozialkritischen und psychopathologischen Aspekten im Frühwerk über die neomystische Verklärung der Selbstmörder ab Hauptmanns neuromantischer Phase bis hin zur Mythisierung von Suizid und Suizident im Spätwerk herausgearbeitet werden, eine Tendenz, die nicht nur für Hauptmanns Werk, sondern auch für seine Epoche typisch ist.